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TSV Reichertshofen

Von 2010 bis August 2016 hatten wir Karate sowohl für Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene zusätzlich zu dem diesbezüglichen in unserem Honbu Dojo in Ingolstadt stattfindenden Unterricht bei dem Sportverein TSV Reichertshofen unterrichtet. 

Mahabodhi International Meditation Center, Ladakh, Indien

In den Jahren 2013 und 2014 lehrten wir zudem Karate in dem Mahabodhi Hilfsprojekt (siehe www.mahabodhi-ladakh.org ) in Ladakh, Indien.

Ladakh ist heute eine Region des indischen Bundesstaates Jammu-Kashmir und war früher ein eigenständiges kleines Königreich. Kulturell gehört Ladakh zum tibetisch-buddhistischen Kulturkreis und neben Tibet zu den am höchsten bewohnten Gebieten der Erde. Da Ladakh hinter dem Himalaya-Hauptkamm liegt, ist es ein sehr trockenes Gebiet, die Niederschlagsmenge ist ungefähr so gering wie in der Sahara. Von der Gesamtfläche Ladakhs kann nur der geringste Teil landwirtschaftlich genutzt werden und ist dennoch Haupteinnahmequelle der Ladakhis. Doch zunehmend gewinnt auch Tourismus an Bedeutung. Dies hat zur Folge, dass die alten sozialen und kulturellen Strukturen einem Wandlungsprozess unterliegen.

Damit die Menschen in Ladakh trotz der sich rasch wandelnden Verhältnisse auch weiterhin selbstbestimmt über ihre Zukunft entscheiden können, ist Bildung von großer Wichtigkeit. Diese Aufgabe hat sich der ordinierte buddhistische Mönch Bhikkhu Sanghasena gestellt, als er 1986 das Mahabodhi-International-Meditation-Centre (MIMC), in der Nähe von Leh, der 3.500 m hoch gelegenen Hauptstadt Ladakhs, gründete. Bhante Sanghasena startete 1991 mit der Internatschule auf dem heutigen Gelände in der Nähe der Hauptstadt Leh für 25 Mädchen.

Seither sind auf dem Gelände des MIMC eine Schule mit angeschlossenen Internaten für Jungen und Mädchen, ein Heim für alte und behinderte Menschen, eine Schule für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche, mit einem angeschlossenen Internat, sowie Ausbildungsklöster für junge Nonnen und Mönche entstanden. Heute leben und lernen dort etwa 500 Menschen.

Im Januar 2013 besuchte Bhante Sanghasena unser Dojo und fragte hierbei Sensei H.-Peter Staudt spontan, ob dieser bereit sei, im MIMC Karate zu lehren. Sensei H.-Peter Staudt sagte ebenso spontan zu und unterrichtete bereits im Juli 2013 zusammen mit Michaela Schmidt dort an 11 aufeinanderfolgenden Tagen über 470 Schüler, unterteilt in 12 Klassen, im Alter zwischen 6 und 18 Jahren, einschließlich Mönchen und Nonnen sowie einiger Lehrer, jede Person mindestens drei- oder viermal. Drei der dortigen Schüler, Rigzin Cuhskit, Sonam Yangzes and Stanzin Nurbu, nahmen während der gesamten Zeit an dem Unterricht teil, um die Leitung eines regelmäßig stattfindenden Trainings übernehmen zu können.

Bei einem weiteren Lehraufenthalt von Sensei H.-Peter Staudt im MIMC im Oktober 2013 fanden trotz der bereits winterlichen Bedingungen fast aller Übungseinheiten im Freien statt. Es wurde vermittelt, dass das Üben des Karate-do weder an einer Halle noch am Tragen eines Karate-gi hängt, sondern dass allein die innere Haltung zählt. Zudem wurde der Kreis der dortigen Übungsleiter erweitert.

Am Ende dieses Lehraufenthaltes nahm Sensei H.-Peter Staudt die drei Übungsleiter Stanzin Nurbu, Sonam Yangzes und Rigzin Cuhskit (v.l.n.r.) als Anerkennung für ihren Einsatz mit auf den höchsten befahrbaren Pass der Welt, den Khardung La, auf 5.600 m Höhe .

Im Mai 2014 fand ein weiterer Lehraufenthalt von Sensei H.-Peter Staudt statt. Das im Jahr zuvor Gesäte ging nun auf und begann zu blühen. Es wurde täglich von 9:00 Uhr bis 17:45 Uhr geübt, die Übungseinheiten wurden, wie bei den Erwachsenen in unserem Honbu Dojo, durch einer gut 15 minütige Meditation eingeleitet und Kihon und Kata wurden im Anschluss daran zunächst schweigend im Miteinander geübt, bevor mit dem weiteren Üben und Korrigieren des bereits Gelernten und dem Lernen von Neuem fortgefahren wurde. Die Übungseinheiten konnten am Ende des Lehraufenthalts von einer nunmehr 6 Schüler aufweisenden Gruppe von Instruktoren, Stanzin Nurbu, Rigzin Cuhskit, Deachen Dolkar, Mipham Jigmet, Tani Yangzes und Tsering Chospel, so geleitet werden, dass unter deren Führung etwa 30 Schüler zum Abschluss die Kata Heian Nidan schweigen gemeinsam laufen konnten. Der anschließende Abschied rührte uns alle zu Tränen.

Die Gruppe beim Üben von Shuto-uke

Die Instruktoren Mipham Jigmet, Tsering Chospel und Stanzin Nurbu sowie Rigzin Cuhskit, Tani Yangzes und Deachen Dolkar (jeweils v.l.n.r)

Auch wenn die Leitung des MIMC von unseren Angeboten, dort weiter zu unterrichten, keinen Gebrauch mehr gemacht hatte, es waren wunderbare Erfahrungen, die wir mit den Menschen dort machen durften. Einige der jungen Instruktoren, die alle zwischenzeitlich nach ihrem Schulabschluss die Schule verlassen haben, haben danach noch in wunderbarer Weise uns geschrieben. Auch zu einigen der Mönche besteht noch Kontakt. Wir wünschen allen, dass sie auf ihrem Weg Frieden erlangen.